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Hast du schon mal etwas von Giraffensprache im Zusammenhang mit Kindern gehört? Falls ja, wirst du sie bestimmt mit der Gewaltfreien Kommunikation in Verbindung bringen.
Und genau darum geht es in dem Ratgeber "Ich will verstehen, was du wirklich brauchst - Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern - Das Projekt Giraffentraum", das von Frank Gaschler und Gundi Gaschler geschrieben wurde.
Es besteht aus 192 Seiten und kostet 18 Euro im Kösel Verlag.
Inhalt von "Ich will verstehen, was du wirklich brauchst"
Natürlich wird erst einmal das Prinzip der gewaltfreien Kommunikation mit Kindern erklärt. Insbesondere gibt es vier Schritte in der Kommunikation, die benannt werden können:
1. Beobachtung (Was sehe ich? - ohne Bewertung)
2. Gefühl (Wie fühle ich mich dabei?)
3. Bedürfnis (Was brauche ich, damit es mir gut geht?)
4. Verständnisbitte oder Bitte (Was wünsche ich mir von dem Gegenüber?)
Wenn das Kind beispielsweise seine Jacke nicht anziehen möchte, kann ich argumentieren: "Wenn du sagst: "Ich will die Jacke nicht anziehen" bin ich besorgt, weil ich gerne möchte, dass alle gesund bleiben. Kannst du mir bitte mit deinen Worten sagen, was du gehört hast?"
So könnte die Chance größer sein, dass das Kind die Jacke auch tatsächlich anzieht, da es unsere Gründe besser nachvollziehen kann. Vielleicht erfahren wir durch das Gespräch aber auch, dass es nur diese Jacke nicht anziehen will, weil sie am Hals kratzt.
So können sowohl wir als Eltern als auch das Kind eher positiv aus dieser Situation herausgehen und sie muss nicht im Streit enden...
Das letzte Drittel des Ratgebers handelt vom Projekt Giraffentraum und wie dieses in Kindergärten umgesetzt werden kann.
Meine Rezension zu "Ich will verstehen, was du wirklich brauchst"
Für Kinder muss es so viel schöner sein und sie werden sich so viel besser fühlen, wenn wir Eltern in der Giraffensprache mit Ihnen kommunizieren. So zeigen wir ihnen, dass auch ihre Meinung gehört wird und wir sie verstehen - dennoch müssen wir natürlich nicht immer ihrer Meinung sein.
Schau mal diese Beispielsätze im Buch der gewaltfreien Kommunikation. Ich bin mir sicher, dass du die Sätze in der linken Spalte auch schon öfter gegenüber deinem Kind benutzt hast und es dir anschließend leid getan hat. Denn eigentlich wollen wir doch unsere Kinder gar nicht verletzen oder?
Die folgenden Anregungen empfinde ich sehr hilfreich:
Wenn
Kinder sich streiten, nicht fragen „Was ist schon wieder passiert?“ oder „Wer
hat was gemacht?“, sondern lieber „Was hast du gesehen?“ oder „Was hast du
gehört?“. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder tatsächlich ihre
Wahrnehmung schildern statt eine Schuldzuweisung auszusprechen.
Nicht „Warum macht du das?“
fragen. „Warum“ führt fast unweigerlich weg von der Verbindung und hin zu
urteilendem Denken. Besser ist es zu fragen, welches Bedürfnis das Kind hat und
es sich erfüllen möchte (Hinter jedem Nein zu deiner Bitte steckt ein Ja zu
meinem Bedürfnis).
Es ist viel effektiver, wenn Eltern den Kindern
gegenüber ihre eigenen Grenzen aufzeigen und zusammen mit ihnen Lösungen
finden, als wenn sie den Kindern Grenzen setzen.
Beispiel: Das Wohnzimmer ist unordentlich und es ist laut – „Wenn ich hier im
Zimmer bin, tun mir die Ohren weh. Ich möchte gerne Spaß haben und gemeinsam
mit euch was erleben. Ich will, dass wir uns jetzt zusammen hier hinsetzen und
besprechen, wie wir das Wohnzimmer nutzen okay?"
Insgesamt betrachtet empfinde ich das Buch "Ich will verstehen, was du wirklich brauchst" schon hilfreich, um die gewaltfreie Kommunikation mit Kindern zu leben. Trotzdem hätte ich mir noch mehr Beispiele gewünscht, da ich in einigen Situationen doch noch ein bisschen ratlos bin, wenn die Kinder nicht so möchten wie ich. Aber da hilft wahrscheinlich auch die Übung :-)
Meine Bewertung für den Ratgeber "Ich will verstehen, was du wirklich brauchst":
Ich habe übrigens schon einmal ein Buch über gewaltfreie Kommunikation rezensiert und zwar das Zauberbuch Familienfrieden.